Einführung in Mehrpersonenentscheidungen

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Version vom 3. März 2010, 22:43 Uhr von Thielges (Diskussion | Beiträge) (Nutzenmessung als Streitpunkt)


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Individualismus und Gemeinwohl

Es können verschiedene Arten des Individualismus unterschieden werden:

  • Methodologischer Individualismus:
Gesellschaftliche Phänomene werden hier erst bei Rückführung auf individuelle Entscheidungen erklärt.
  • Normativer methodologischer Individualismus:
Institutionen werden erst dann als "legitimiert" angesehen, wenn auf die Willensentscheidungen der bzw. aller Betroffenen rückführbar ist.(Konsensethik)
  • Ethischer Individualismus:
Hier erfährt das Individuums in Fragen der ”Moral” Vorrang vor den Forderungen und Interessen der Allgemeinheit.

Utilitarismus

  • Ethische Urteile über Handlungen und/oder Regeln werden rein über den Nutzen legitimiert. Der Utilitarismus basiert allein auf der Grundlage der Anthropologie und ist unabhängig von religiösen, metaphysischen, naturrechtlichen und allgemein weltanschaulichen Voraussetzungen.
  • Was wird unter Nutzen verstanden?
  • pleasure, Glück bzw. Glückseligkeit (J. Bentham)
  • Lust, Erkenntnis, Liebe (J. St. Mill, G. E. Moore)
  • offener Nutzenbegriff der modernen Ökonomik

Nutzenmessung als Streitpunkt

  • Annahmen:
  • Welt befindet sich zu jedem Zeitpunkt t in einem Zustand s(t).
  • Dieser Zustand ist ein Element der Menge S aller (irgendwann einmal) möglichen Zustände.
  • Messbarkeiten:
  • kardinale Messbarkeit (19. Jh):
gilt U(s1) = 5 und U (s2) = 1, so stiftet s1 einen „fünf mal so hohen“ Nutzen.
  • ordinale Messbarkeit (seit Beginn des 20. Jh. [Pareto]:
Jedes Individuum besitzt lediglich eine (vollständige, transitive) Präferenzordnung R  S × S über die möglichen Zustände. (lediglich durch reellwertige Funktion repräsentiert)

Aggregation individueller Präferenzrelationen

Interpersonelle Nutzenvergleiche