Ambiguität der Faktorrolle

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Informationsobjekte lassen sich nicht eindeutig in die Systematik der Produktionsfaktorern nach Gutenberg einordnen. Sie weisen als Produktionsfaktoren Charakteristika von

  • dispositiven Faktoren,
  • Betriebsmitteln und
  • Objektfaktoren

auf.

Information als dispositiver Faktor

Sind Informationen in Menschen, z.B. als Wissen über Produktionsprozesse, d.h. über die effiziente Kombination von Elementarfaktoren, gekapselt, so können diese die Rolle des dispostiven Faktors annehmen. Laut Wöhe zählen zu den Aufgaben des dispositiven Faktors Zielsetzung, Planung, Entscheidung, Realisation, Kontrolle und Kommunikation. All diese Tätigkeiten vollziehen sich an und mit Informationen und liefern wiederum Informationen als Output.

Information als Betriebsmittel

Im Produktionsprozess können Informationen in Form von Verfahrensbeschreibungen und Rezepturen oder Software von EDV-Anlagen, CNC-Maschinen, etc. die Rolle des Elementarfaktors "Betriebsmittel" übernehmen, da sie für den betrieblichen Leistungserstellungsprozess genutzt werden, ohne direkt in das Produkt einzugehen. Genauer gesagt stellen Information "passive" Betriebsmittel dar, weil sie ohne materiellen „Prozessor“ aus sich selbst nicht zu Änderungen der Realwelt fähig sind.

Information als Objektfaktor

Informationen können die Rolle eines Objektfaktors annehmen, wenn sie als zu ver- oder bearbeitende Faktoren die Ausbringungsstruktur der Produkte determinieren. Dies ist z.B. bei in Büchern festgehaltenen Informationen im Buchdruck der Fall.

Zu beachten ist in allen Fällen, dass die Produktionsfaktorrolle keine Funktion der Informationsobjekte selbst darstellt. Vielmehr nehmen Informationen diese Rollen im Bezug auf einen Produktionsprozess wahr.