Entscheidungsperspektive

Aus Operations-Research-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Entscheidungsperspektive ist unmittelbar aus der Untersuchung planmäßiger Handlungen durch die BWL ableitbar. Jede Situation, in der eine Auswahlentscheidung bzgl. knapper Mittel zu treffen ist, konstituiert ein Entscheidungsproblem. Modelle, die speziell auf die Untersuchung von Entscheidungsproblemen zugeschnitten sind, setzen ein spezifische Art der Formulierung von Entscheidungsproblemen voraus.

Zu den entscheidungstheoretischen Eigenarten gehört, dass sie besonders herausgestellt, dass die zielrelevanten Handlungskonsequenzen variieren können je nachdem, in welchen Umweltsituationen die Handlungen ausgeführt werden und in welchen Zeiträumen sich ihre Konsequenzen manifestieren Das Entscheidungsproblem ist so formuliert, dass es stets die eindeutige Bestimmung einer Handlungsalternative erfordert. Ein Entscheidungsmodell leistet die systematische Repräsentation der Handlungsalternativen, der Umweltsituationen, der Zeiträume sowie der Formalziele.


Eine vollständige Problemrepräsentation erfordert eine vierdimensionale Entscheidungsmatrix. Die Auswirkungen der Entscheidungskonsequenzen auf das Ausmaß der Zielerreichung sind zunächst noch unbestimmt. Deshalb müssen reale Entscheidungskonsequenzen auf vierfache Weise bewertet werden:

  1. Höhenpräferenz: Beurteilung des Beitrags zur Verwirklichung des jeweils betrachteten Ziels
  2. Risikopräferenz, um die Zielbeiträge einer Entscheidungsalternative zusammenzufassen, die in unterschiedlichen Umweltsituationen erwartet werden
  3. Zeitpräferenz: Aggregation der Zielbeiträge, die eine Entscheidungsalternative durch ihre Entscheidungskonsequenzen in unterschiedlichen Zeiträumen leistet
  4. Artenpräferenz: Zusammenfassung der Zielbeiträge einer Entscheidungsalternative in bezug auf mehrere Ziele


Die Entscheidungsmodelle bestehen im wesentlichen aus zwei Komponenten. Zum einen dem Entscheidungsfeld , das alle Determinanten eines Entscheidungsproblems repräsentiert, die nicht in der Person des Entscheidungsträgers verwurzelt, sondern "objektiv" vorgegeben sind. Zum anderen das Zielsystem, das die subjektiven Komponenten eines Entscheidungsproblems darstellt. Es umfasst die Ziele des Entscheidungsträgers sowie dessen Höhen‑, Risiko‑, Zeit‑ und Artenpräferenzen. Das Entscheidungsfeld ist meist als System von Restriktionen formuliert, die in der Gestalt von Gleichungen oder Ungleichungen auftreten. Restriktionen sind mit der Hilfe von Funktionen aus Konstanten und aus Variablen zusammengesetzt.

Die Variablen werden aufgespalten in Entscheidungs‑ und in Strukturvariablen. Entscheidungsvariablen dienen dazu, Entscheidungsalternativen zu repräsentieren. Jede Belegung aller Entscheidungsvariablen mit genau einem zulässigen Wert aus ihren Definitionsbereichen stellt eine Entscheidungsalternative dar. Bei Strukturvariablen stehen die Werte nicht zur Disposition des Entscheidungsträgers (exogen vorgegeben (Parameter) oder endogen durch ihre funktionale Abhängigkeit von anderen Variablen und Konstanten determiniert).


Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Die Miniaturansicht konnte nicht am vorgesehenen Ort gespeichert werden