Parametrische Optimierung

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Erläuterung an einem Beispiel

Parameter p als Primalwert

Das erste Simplex-Tableau zeigt die Ausgangslösung. Der Primalwert von y4 beträgt 0. Mit Hilfe der gewöhnlichen Auswahlkriterien für das Pivot-Element und der anschließenden Umrechnung des Tableaus erhält man die erste Optimallösung, die im zweiten Tableau dargestellt ist.


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Abb. 1: erstes Tableau


An diesem Tableau ist nun zu untersuchen, wie weit der Parameter p ansteigen darf, ohne dass sich eine Veränderung der Optimallösung ergibt. Dabei bilden die Leerlaufkapazitäten von y2 und y3 mögliche Restriktionen, weil diese durch die Vergrößerung des Parameters p ab einem bestimmten p negativ werden. In diesem Fall wird y3 mit p=36 zuerst negativ und bildet somit die Restriktion, d.h. es würde gegen die Nichtnegativitätsbedingung verstoßen. Im zweiten Tableau findet sich also die Optimallösung für den Bereich 0 ≤ p ≤ 36.


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Abb. 2: zweites Tableau


Die Auswahl des Pivot-Elementes erfolgt nun auf folgende Weise: Die Pivot-Zeile wird durch den Verstoß gegen die Nichtnegativitätsbedingung (hier y3) bestimmt. Die Pivot-Spalte wird nach folgender Regel bestimmt: das Element mit dem absolut kleinsten Quotienten aus dem Zielfunktionskoeffizienten und dem negativen Element der Pivot-Zeile. (hier: Min(20/-6 = -3,33; 80/-1 = -80)).

Anschließend erfolgt eine normale Umrechnung des Simplex-Tableaus. Hieraus ergibt sich für y2 die nächste Restriktion mit p=78, so daß im dritten Tableau die Optimallösung für 36 ≤ p ≤ 78 dargestellt ist. Die Auswahl des Pivot-Elementes erfolgt nach den oben dargestellten Regeln.


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Abb. 3: drittes Tableau


Im vierten Tableau bildet die erste Zeile mit y1 die Restriktion. Bei p=82,4 wird hier die Nichtnegativitätsbedingung verletzt. Tableau vier stellt also die Optimallösung für 78 ≤ p ≤ 82,4 dar.


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Abb. 4: viertes Tableau


Nach der letzten Iteration ist erkennbar, daß der Zielfunktionswert unabhängig von p 6320 beträgt. Es gibt für p>82,4 kein Element der rechten Seite, das negativ werden kann, daß heißt, im fünften Tableau ist die Optimallösung für p>82,4 dargestellt.


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Abb. 5: fünftes Tableau


Die Veränderungen der Basis- und Nichtbasis-Variablen in Abhängigkeit von dem Parameter p sind in der beiliegenden Graphik veranschaulicht.


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Abb. 6: graphische Verarnschaulichung der Lösung

Parameter q als Zielfunktionskoeffizient

Im zweiten Teil der Übungsaufgabe wird nun der Zielfunktionskoeffizient von x1 durch den Parameter q (der von 0 bis -1000 laufen soll) ersetzt.


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Abb. 7: erstes Tableau


In Tableau 1 ist zunächst die Ausgangslösung dargestellt (q=0). Mit Hilfe der bekannten Auswahlkriterien wird das Pivot-Element bestimmt und eine normale Simplex-Umrechnung durchgeführt, deren Ergebnis in Tableau 2 dargestellt ist.


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Abb. 8: zweites Tableau


Dieses Tableau stellt aber noch keine Optimallösung dar, weil der Term q-160 immer negativ ist und somit ein negativer Zielfunktionskoeffizient vorhanden ist. Eine weitere Iteration (Pivot-Element wird nach den bekannten Kriterien ausgewählt) erhält man Tableau 3.


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Abb. 9: drittes Tableau


In diesem dritten Tableau wird sichtbar, daß sowohl die beiden Zielfunktionskoeffizienten als auch der Zielfunktionswert von dem Parameter q abhängen. Wie weit darf also q fallen, ohne daß eine weitere Simplex-Iteration notwendig wird? Diese Frage ist äquivalent mit der Frage, wann einer der beiden Zielfunktionskoeffizienten durch q wieder negativ wird. Dies ist ab q=-800/3 (Spalte von y3) der Fall. Daraus ist ersichtlich, daß im dritten Tableau die Optimallösung für 0 > q > -800/3 dargestellt ist. Anschließend bildet die Spalte, in der der Zielfunktionskoeffizient negativ würde, die Pivot-Spalte. Die Pivot-Zeile wird wie sonst über den kleinsten positiven Quotienten aus rechter Seite und Spaltenelement ermittelt.

Mit der entsprechenden Umrechnung erhält man das vierte Tableau. Der Zielfunktionskoeffizient der Spalte von y2 wird bei q= -320 negativ, so daß diese Spalte die Restriktion bildet und zur Pivot-Spalte wird. Im Tableau ist also die Optimallösung für den Bereich -800/3 > q > -320 zu finden.


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Abb. 10: viertes Tableau


Durch die letzte Iteration erhält man das fünfte Tableau. Beide Zielfunktionswerte sind so von q abhängig, daß sich immer positive Werte ergeben, d.h. q kann unbegrenzt fallen, ohne daß sich eine qualitative Änderung ergibt. Die Optimallösung ist damit für q < -320 im Tableau dargestellt. Zum Beispiel erhält man für q= -1000 einen Zielfunktionswert von 15.466,67.


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Abb. 11: fünftes Tableau


Vorlesung/Lecture

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Sensitivitätsanalyse und Parametrische Optimierung (English)