Standard- vs. Individualsoftware

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Unternehmen stehen bei der Einführung eines Anwendungssystems häüfig vor der Entscheidung zwischen Standardsoftware und Individualsoftware.

Hierbei gilt es einen Vielzahl von Kriterien zu beachten: Standardsoftware zeichnet sich durch einen hohen Reifegrad und eine gute Verfügbarkeit aus. Sie lässt sich über standardisierte Schnittstellen integrieren, so dass nach einer kurzen Einführungsdauer schnell mit ihr gearbeitet werden kann. Des Weiteren sind die Lizenz- und Einführungskosten für Standardsoftware meist geringer als die der Individualsoftware. Zudem lassen sich durch den Bezug von Standardsoftware interne Softwareentwicklungsressourcen schonen. Ein weiterer Vorteil ist der Erwerb von externem betriebswirtschaftlichen und organisatorischen Know-How durch Standardsoftware. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass dieses Know-How keineswegs einen Wettbewerbsvorteil vor der Konkurrenz darstellt, sondern bestenfalls den aktuellen Stand der Wissenschaft und Technik. Während Individualsoftware exakt den Anforderungen der Unternehmung angepasst ist, ergeben sich bei Standardsoftware eventuell Diskrepanzen zwischen Programmabläufen und betrieblichen Prozessen. Das Customizing ist in manchen Fällen nur begrenzt möglich und bei großem Umfang kostenintensiv.. Des Weiteren können sich bei Standardsoftware Probleme mit der technischen Integration mit Legacy-Systemen ergeben (z.B. wenn die Betriebs-EDV immernoch auf Windows95 aufbaut und neue Standardsoftware nicht mehr damit kompatibel ist. Windows95 wäre in diesem Fall ein Legacy-System.). Auch kann die Unternehmung durch eine Entscheidung für Standardsoftware später vor einer Lock-in-Problematik stehen und nur erschwert auf ein anderes System wechseln können.