Spezielle Instrumente zur problemorientierten Erkenntnisgewinnung: Unterschied zwischen den Versionen

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Spezielle Instrumente richten sich nach den Eigenarten von Erkenntnisprozessen, die ein spezifisches kognitives Muster der Erkenntniserzielung verfolgen.
 
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problemorientierter Ansatz vor allem bei der Unterstützung betriebswirtschaftlicher Gestaltungsentscheidungen als fruchtbar erwiesen
 
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bei positiver Interpretation:��Entscheidung über die Verwirklichung der Problemlösung (Entscheidungsempfehlung)
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Bei '''positiver Interpretation''' wird über die Verwirklichung der Problemlösung entscheiden (Entscheidungsempfehlung). Bei '''Verwerfen''' der Lösung des Formalproblems kann man entweder zur Problemlösung i.e.S. zurückkehren, um nach anderen Lösungen des Formalproblems zu suchen. Man kann aber auch zu Phasen der Problemformalisierung oder gar Problembeschreibung (Hoffnung, revidierte Problemsicht könnte akzeptablere Problemlösung gestatten) zurückkehren.
  
bei Verwerfen der Lösung des Formalproblems:
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'''Implementierung in betrieblicher Realität:'''
Rückkehr zur Problemlösung i.e.S., um nach anderen Lösungen des Formalproblems zu suchen.
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Vereinfachungen werden zurückgenommen; der konkrete Ablauf der Lösungsverwirklichung wird geplant und durchgesetzt.
Rückkehr zu Phasen der Problemformalisierung oder gar Problembeschreibung (Hoffnung, revidierte Problemsicht könnte akzeptablere Problemlösung gestatten)
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Implementierung in betrieblicher Realität:
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'''Kontrolle:'''
Zurücknahme der Vereinfachungen
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Festellen, ob eine Lösung des ursprünglich beschriebenen Realproblems vorliegt. Feststellen, ob sich im Zeitablauf Veränderungen in der betrieblichen Problemwahrnehmung eingestellt haben und ob eine modifizierte Realproblembeschreibung oder eine Rückkopplungsschleife notwendig ist.
Planung und Durchsetzung des konkreten Ablaufs der Lösungsverwirklichung
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Kontrolle:
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Liegt eine Lösung des ursprünglich beschriebenen Realproblems vor?
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Haben sich im Zeitablauf Veränderungen in der betrieblichen Problemwahrnehmung eingestellt?� modifizierte Realproblembeschreibung ?
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Rückkopplungsschleife notwendig ?
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Version vom 1. Dezember 2009, 18:36 Uhr

Der problemorientierte Ansatz

Grundlagenmethoden sind auf keine bestimmte Art der Erkenntnisgewinnung fixiert. Spezielle Instrumente richten sich nach den Eigenarten von Erkenntnisprozessen, die ein spezifisches kognitives Muster der Erkenntniserzielung verfolgen. problemorientierter Ansatz vor allem bei der Unterstützung betriebswirtschaftlicher Gestaltungsentscheidungen als fruchtbar erwiesen


Problem: ein Komplex aus drei charakteristischen Bestandteilen: Beschreibung der Ist-Situation, die aktuell vorliegt Beschreibung der Soll-Situation(en), deren Verwirklichung erwünscht ist. direkt benannt oder indirekt durch die Vorgabe von Sach‑ und Formalzielen [Diskrepanz zwischen der aktuellen Ist-Situation und den intendierten Soll-Situationen (abzustellender Mangel)] Handlungen, die grundsätzlich zur Verfügung stehen, um die aktuelle Ist-Situation in eine der intendierten Soll-Situationen zu transformieren.


Ein Problem ist gelöst, wenn ein Handlungsplan aufgestellt werden konnte, der zeigt, wie sich die aktuelle Ist-Situation in eine der intendierten Sollsituationen überführen lässt. problemorientierter Ansatz setzt somit wohlstrukturierte Aufgaben voraus in der „Praxis“ aber zumindest bei strategischen Problemen oftmals intendierte Sollsituationen unklar (Ziellücke) Meinungsverschiedenheiten über die aktuelle Ist-Situation (Interpretationslücke) Zweifel über die verfügbaren Handlungsoptionen (Handlungslücke)


Phasen der Problembearbeitung nach Müller-Merbach

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Zeitlicher Ablauf einer Problembearbeitung

Auf das Formalproblem werden Problemlösungsmethoden im engeren Sinn angewandt. Sie transformieren das Formalproblem so lange, bis es entweder gelöst ist oder aber seine prinzipielle Unlösbarkeit erkannt wurde. Wenn die Unlösbarkeit festgestellt wurde muss man die Frage stellen, ob Beschreibungs‑ oder Formalisierungsmängel zu inkonsistenter Real‑ bzw. Formalproblemspezifizierung geführt haben. Ansonsten muss auf eine Lösung des Realproblems verzichtet oder eine vollkommen neue Beschreibung des Realproblems entwickelt werden. Wurde Lösbarkeit festgestellt muss eine Interpretation aus dem Blickwinkel der realen Begleitumstände der Problembearbeitung erfolgen. Man muss sich die Frage stellen, ob eine "angemessene" Lösung des ursprünglichen Realproblems möglich ist. Dazu muss man überlegen, ob während der Problemformalisierung bewusst Vereinfachungen vorgenommen wurden, die nachträglich ‑ im Lichte ihrer Lösungskonsequenzen ‑ nicht mehr hingenommen werden. In diesem Fall sollte es zu einer Überarbeitung der Formulierung des Formalproblems kommen. Hat die Lösung des Formalproblems vertiefte Einsichten in die Eigenarten des bearbeiteten Problems gebracht, sollte man eine Korrektur der ursprünglichen Beschreibung des Realproblems durchführen.


Bei positiver Interpretation wird über die Verwirklichung der Problemlösung entscheiden (Entscheidungsempfehlung). Bei Verwerfen der Lösung des Formalproblems kann man entweder zur Problemlösung i.e.S. zurückkehren, um nach anderen Lösungen des Formalproblems zu suchen. Man kann aber auch zu Phasen der Problemformalisierung oder gar Problembeschreibung (Hoffnung, revidierte Problemsicht könnte akzeptablere Problemlösung gestatten) zurückkehren.

Implementierung in betrieblicher Realität: Vereinfachungen werden zurückgenommen; der konkrete Ablauf der Lösungsverwirklichung wird geplant und durchgesetzt.

Kontrolle: Festellen, ob eine Lösung des ursprünglich beschriebenen Realproblems vorliegt. Feststellen, ob sich im Zeitablauf Veränderungen in der betrieblichen Problemwahrnehmung eingestellt haben und ob eine modifizierte Realproblembeschreibung oder eine Rückkopplungsschleife notwendig ist.